Matjesessen 2017
Genuss hat einen Namen – Matjes
Matjesessen beim DCCB
Es hat lange gedauert – genau 385 Tage oder 55 Wochen – am 1. März war es wieder soweit. Die Mitglieder freuen sich das ganze Jahr auf ihren Matjes. Genießen wie ein kleiner König heißt es dann – wenn der Club zum Matjesessen ruft - kommen alle geströmt. Köstlicher Matjes, wieder direkt aus Holland importiert, mit Bratkartoffeln aus Riesenpfannen wurde den Mitgliedern des Deutschen Clubs Costa Blanca serviert. Damit der Matjes zu einem unvergleichlichen Genuss wird, wurde am Vortag die Sauce hergestellt – überwacht von Küchenmeister Günther Schwilk – eine Köstlichkeit.
Matjes ist kein milder Vollhering, kein Salzhering, schon gar kein „Hering nach Matjesart“ und ebenso wenig ein Jungfisch im Sinne von ewiger keuscher Jungfräulichkeit. Jeder Matjes ist wohl ein Hering, doch nicht jeder Hering ist ein Matjes. Unter Matjes versteht man einen jungen Hering, der im Regelfall von Ende Mai bis in den Juli hinein, jedenfalls vor Beginn seiner Geschlechtsreife beziehungsweise sexuellen Aktivität gefischt wird. Er wird noch auf hoher See gesäubert und bei minus 45 Grad schockgefroren, nur die Bauchspeicheldrüse wird nicht entfernt. Deren natürlichen Enzyme vollbringen eine Fermentation, die gemeinhin als „Reifung“ verstanden wird. In einem etwa fünf Tage währenden Reifeprozess wird der in Fässern in einer milden Salzlake schichtweise liegende Fisch mürber und ihm das begehrte butterzarte Aroma verliehen. Die moderne Gefriertechnik hat es möglich gemacht, dass Matjes ganzjährig angeboten wird, ohne an Qualität zu verlieren.
Man braucht es nicht gesondert zu erwähnen; denn wie in jedem Jahr haben die Hobbybäckerinnen des DCCB mit 30 Torten und Kuchen dafür gesorgt, dass jeder nach seinem Geschmack etwas finden konnte.
Bei strahlender Sonne saßen man noch lange schwatzend und lachend zusammen.
Leonore Pfeifer-Wolf