LogoDCCB3-Tagesfahrt nach Teruel

 

Trüffelreise nach Teruel, Mora de Rubielos und Morella

vom 17.-19.Januar 2017

Fotos HandKl Bildergalerie

 Hier stellt Helmut für den DCCB seine Videos zur Verfügung  VideoPicasa      

Eine Reise ganz besonderer Art hat Werner Pfeifer für die Mitglieder des Clubs ausgearbeitet – nämlich dem Alltag entfliehen und einmal etwas ganz Besonderes erleben.

Die Vorfreude war groß, das Wetter war günstig – kein Regen: doch morgens, kurz vor der Abfahrt fängt es an zu schütten – kein Problem – schnell einsteigen, wir lassen uns die Stimmung nicht vermiesen. Das Busunternehmen Ifach hat neuerdings für seine FrühstückReisegruppen eine ganz besondere Aufmerksamkeit; "CLUB ALEMÁN COSTA BLANCA" stand auf einer Leuchtanzeige in der Windschutzscheibe des Busses. Nachdem in Teulada noch die letzten Utensilien für das Frühstück verstaut wurden und weitere Reisende eingestiegen waren, ging es los auf die Autobahn. Auf dem Rastplatz „La Safor“ parkte unser Fahrer Carlos quer zu den überdachten Parkplätzen; so konnten wir im Trockenen frühstücken. Kurz nach Valencia klarte der Himmel immer mehr auf, auf der Autopista de Mudéjar steuerten wir unserem Ziel entgegen.

Links und rechts der Autobahn reihten sich schon weit vorher riesige Trüffelplantagen aneinander. Carlos erwies sich als ausgesprochener Trüffelexperte und hatte viel zu erzählen. Eine neue Wortschöpfung wurde auf dieser Reise gekürt, der „Descanso biológico“. Bei diesen Pausen konnte Werner interessante Gespräche mit sehr netten Polizisten führen, die uns gute Fahrt wünschten.

Bei vielen Spaniern ist Teruel als „Die Stadt der Liebenden“ bekannt. Werner erzählte Tren turisticodiese rührende Legende und berichtete über die Historie der Stadt. Teruel begrüßte uns mit wolkenlosem Himmel. An der berühmten Spanischen Treppe, der Escalinata Neo-Mudéjar, sie verbindet die Stadt mit dem Bahnhof, wartete schon der „Tren de turístico“ und unsere deutschsprachige Guía Raquel auf uns. Sie kennt Moraira, denn ihre Freundin lebt hier. Wir fuhren bequem in beheizten Wagen durch die engen Gässchen und waren selbst eine Attraktion, denn der Zug fuhr ausschließlich für den DCCB, er fährt sonst nur in der Saison. Dadurch bekamen auch jene Mitglieder die Stadt zu sehen, die sie zu Fuß nicht hätten erkunden können. Teruel beherbergt viele Gebäude im Mudéjar-Stil; diese weltweit einzigartige Kunstrichtung ist ein Symbol für das Miteinander der Völker. Vorbei ging es am Torre de El Salvador, über die Plaza del Torico, umrundeten das Wahrzeichen der Stadt, den kleinen Stier, bewunderten die Fassade der Casa del Torico, weiter ging es zur Plaza Catedral mit der imposanten Catedral de Santa Maria de Mediavilla mit dem berühmten Torre de la Catedral, vorbei am Museo Provincial, danach zur Plaza Perez Prado mit dem beeindruckenden Torre de San Martin. Der Torre de San Pedro am Plaza de los Amantes war eine weitere Station, danach ging es über das Viaducto hinüber in die Neustadt. Zurück an der Plaza del Torico drehte ein Teil der Gruppe mit Guía Raquel noch eine kleine Runde durch die Gassen. Den Besuch von Teruel beschloss ein hervorragendes Mittagessen, der Chef selbst ließ es sich nicht nehmen, seine Gäste üppig zu versorgen.

Gut gestärkt fuhren wir weiter nach Mora de Rubielos. Das 4-Sterne-Hotel „La Trufa Negra“ war für 2 Tage unser Standort. Das Hotel ist eine wirkliche Perle, viele Mitreisenden waren der Meinung, sie hätten auf DCCB-Reisen noch nie in einem so schönen TrüffelmenueHotel übernachtet. Alle Zimmer, vom ersten bis zum vierten Stock, waren geschmack- und stilvoll ausgestattet. Der Spa-Bereich ließ nichts zu wünschen übrig. Neugierig bereiteten wir uns gespannt und voller Erwartung auf das 5-Gang-Trüffel-Menue vor. Manfred und Werner begrüßten die Gruppe im schön gedeckten MELANOSPORUM-Restaurant des Hauses und wünschten 'Guten Appetit' und einen schönen Abend. Ausgewählte Leckereien wurden serviert, jede für sich ein wahrer Gaumenschmaus. In jedem Gericht wurde schwarzer Trüffel verarbeitet. Das Wasser läuft einem im Munde zusammen, wenn man heute die Bilder in der Bildergalerie betrachtet. Zwischendurch begrüßte Werner unser neues Clubmitglied Beate Steinebach, die dem Club beitrat und sich sofort zur Trüffelreise anmeldete. Ein so opulentes Menü dauert seine Zeit, es wurde spät.

Trüffelsuche mit HundAm nächsten Morgen erwartete uns ein üppiges und sehr gutes Frühstücksbuffet. Dann war Abfahrt zu einem weiteren Höhepunkt der Reise – der Trüffelsuche. Auf der hauseigenen Hacienda empfing uns schwanzwedelnd Trüffelhündin „Mani“ - eine von 30 Trüffelhunden – mit ihrem Führer. Warum Trüffelhunde und keine Trüffelschweine? Trüffelschweine richten bei der Suche großen Schaden an den Wurzeln der Bäume an, sie fressen die Trüffeln liebend gerne und sind schwer zu zügeln. Bei strahlender Sonne begleiteten wir die beiden zur Trüffelsuche auf die Plantage. Die Trüffel wächst nur in Verbindung mit einem Laubbaum, am besten mit der Steineiche. Sie braucht die Wurzel der Eiche als Wirt. Ungefähr 1 Stunde war „Mani“ fleißig am Buddeln und zeigte ihrem Führer an, wo er graben kann. Manchmal konnte sie sich nur schwer entscheiden, zwischen suchen und gekrault werden, sie war ein verschmustes und quirliges Kerlchen, ähnlich einem weißgefleckten Spaniel. Und so hatte unser Führer nach einiger Zeit mühsam auch eine handvoll Trüffeln ausgegraben. Wir begannen zu verstehen, warum die Trüffel so kostbar und wertvoll ist und als „schwarzer Diamant der Küche“ bezeichnet wird. Spanien ist zwischenzeitlich der größte Trüffellieferant Europas, wenn nicht der Welt. Es gibt riesige Trüffelanbaugebiete, immer mehr Steineichen-Plantagen werden angelegt. Um gut gedeihen zu können, braucht die Trüffel im Sommer viel Regen. Sie wird zwischen November und März geerntet, zur Erntezeit soll es möglichst nicht regnen, denn dann dürfen die Plantagen nicht betreten werden, der Boden wäre zu weich. Frost und Schnee stellen kein Problem dar. Unsere Gruppe war nicht nur wegen der Trüffelsuche begeistert, aufgeregt wurden die Handybilder von Moraira gezeigt, denn in dieser Nacht schneite es zu Hause.

Dann wurde es Zeit, uns nach Morella aufzumachen, ein mittelalterliches Städtchen im Landesinneren, im Norden der Provinz Castellón gelegen. Es war ein Ausflug ganz besonderer Art. Zuerst war ein kurvenreicher Weg über die Hochebene „El Maestrazgo – Die Sprache der Ruhe“ zurückzulegen. Ein weites Gebiet über Anhöhen und Gipfeln, mit tiefen Schluchten und Pfaden, die durch Pinienwälder und an Flüssen mit kristallklarem Wasser verlaufen, ein faszinierendes, von schroffer, wilder Natur geprägtes Gebiet, fernab von jeder Hektik. Hier leben Gänsegeier und Iberiensteinböcke – wenn man Glück hat und schnell genug ist, dann sieht man, so wie wir, einen Steinbock mit seiner Geiß, nicht weit von der Straße entfernt. Die Fahrkünste von Carlos waren gefordert, die Straße war stellenweise sehr schmal, der Applaus war ihm einige Male sicher. Endlich geschafft; trotzdem wollte keiner die Fahrt durch diese landschaftlich wilde Schönheit missen. Morella lag in der strahlenden Sonne vor uns, überragt vom Castillo de Morella aus dem 13. Jh. Die Stadt beeindruckt durch die kompakte Anlage innerhalb der erhaltenen Stadtmauern, den Murallas de Morella aus dem 14. Jh., mit insgesamt 2,5 km Länge, 14 Türmen und 6 Toren. Wie wohl alle mittelalterlichen Städte wird auch sie von vielen Geschichten und Legenden umrahmt. Das Sexenni-Festival geht auf das Jahr 1672 zurück, als die Pest wütete und den Ort vernichtete. Die Bewohner vertrauten sich ihrer Schutzpatronin, der Jungfrau von Vallivana an und trugen das Marienbild von ihrer Kapelle bis in die Stadt. Und dann geschah das Wunder: Die Kranken wurden wieder geheilt. Als Dank verpflichteten sie sich, alle 6 Jahre zu ihren Ehren ein großes Fest zu feiern. Seitdem gehen zahlreiche Pilger zu Fuß zur 24 km entfernten Wallfahrtskirche, um das Marienbild in die Stadt zu tragen. Dieses Fest wird neun Tage lang gefeiert. Wir umrundeten die Stadt und stiegen an der Burg aus. Der Weg in die Stadt war durch die leicht nach unten abfallende Straße leicht zu bewältigen. Der Ort wirkt, als sei die Zeit stehen geblieben. Die engen, niedlichen Straßen und Gassen mit den Tante-Emma-Lädchen, den Cafés, Bars und Restaurants sind gut zu Fuß zu erforschen. Wir genossen wiederum ein vorzügliches Mittagessen. Anschließend wurden die Geschäfte gestürmt, frische Trüffel, Schinken, Trüffelöl und Honig waren die Begehrlichkeiten. Den weiten Weg über die Hochebene tauschten wir ein gegen eine Fahrt über die Autobahn zurück nach Mora de Rubielos. Leonore spendierte ihren beliebten Eierlikör und Harry kredenzte das übliche „Verdauerle“, anschließend gab es Cava.

Im Hotel angekommen ging es flugs ins Restaurant, dort erwartete uns ein fürstliches Abendessen, ein „Menu Especial Deutscher Club Costa Blanca“. Hervorzuheben ist nicht nur die ausgezeichnete Küche, sondern auch das gut geschulte Servicepersonal, es hat an nichts gefehlt. Zufrieden, satt und müde nach diesem langen und erlebnisreichen Tag war Schlafengehen angesagt.

Am dritten Tag stand die Heimreise auf dem Programm. Beim Frühstück wünschten einige, doch noch länger bleiben zu können. Die Abfahrt war auf 9 Uhr 45 festgelegt, pünktlich konnte der Bus Richtung El Puig starten. Um 12 Uhr sollte es dort die letzte Führung im Königlichen Kloster von El Puig Santa Maria vor der Mittagspause geben. Wir waren pünktlich. Der jüngste Klosterbruder war unser Führer. Das Kloster ist in zwei Teile aufgeteilt, das Kloster als solches und das Heiligtum der Jungfrau Maria. Beide bilden ein eindrucksvolles rechteckiges Gebäude, flankiert von vier großen Türmen. Im ersten Teil ist das Refektorium, eine Kapelle, eine gotische Halle und das sehr interessante Buchdruckmuseum untergebracht. Im zweiten Teil können die Royal Hall, die Halle der Ordensritter und die Kirche besichtigt werden, wunderschön und beeindruckend. Kein Problem, dass unser Führer nur spanisch sprach; denn unser Mitglied Rosa, eine gebürtige Spanierin, übersetzte alles mühelos und gekonnt. Ein großer Dank dafür.

die ReisegruppeDas Wetter ließ zwischenzeitlich sehr zu wünschen übrig, unsere Weiterfahrt Richtung Gata de Gorgos war mit starkem Regen und von Stürmen begleitet. Das Mittelmeer war so aufgewühlt, wie man es selten sieht. Doch in Gata angekommen, machte der Himmel eine Regenpause, so dass wir fast trockenen Fußes das weithin bekannte Tapas-Restaurant „Arraval“ erreichten, in dem ein üppiges Tapas-Essen auf uns wartete. Viele von uns kannten dieses Restaurant noch nicht und waren hell auf begeistert. Der Chef des Hauses hat sich wieder alle Mühe gegeben. So berühmt wie seine Tapas ist der Nachtisch „Tarta de whisky“. Mit viel Applaus wurde sein „Höllenfeuer“ mit viel Anis-Schnaps und allerlei Geheimnissen begrüßt.

Das Ende unserer Reise rückte immer näher. Carlos fuhr den Bus vor, wir stiegen bei Regen ein und machten uns fröhlich, satt und gut gelaunt auf den Heimweg. In Teulada wurden die Frühstücksutensilien wieder ausgeladen, die ersten Gäste stiegen aus. Ob des Regens hatte man wenig Zeit, sich so zu verabschieden, wie man das gerne gemacht hätte, macht nichts, man sieht sich bald wieder.

Bei dieser Reise gab es ein Novum: Werner Pfeifer als Reiseleiter hat seine Abrechnung zwei Mitreisenden zur Einsicht und Kontrolle vorgelegt. Leo Koch teilte auf der Rückfahrt den Mitgliedern mit, dass die Reisekostenabrechnung korrekt und lückenlos sei, eine solche Offenheit hätte es bisher noch nie gegeben.

Danke für die schöne Gemeinschaft und danke an Carlos, der uns wieder gut und sicher nach Hause gebracht hat. Er werde uns gerne wieder auf unserer nächsten Fahrt, die Werner bereits ausgearbeitet hat, begleiten.

Hasta luego, bis bald.
Leonore Pfeifer Wolf