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7-Tagesreise Südspanien und Gibraltar v. 03.04. - 09.04.2017
Unterwegs mit netten Leuten

Gut gelaunt und voller Erwartungen auf die kommende Woche machte sich eine Gruppe des Deutschen Clubs auf den Weg nach Südspanien. Auf dem Reiseplan steht der Besuch von Granada, Jerez de la Frontera, Arcos de la Frontera, Cadiz, Gibraltar, Ronda, Malaga und Nerja. In Granada angekommen, geht es hoch auf die Sierra Nevada, nach Pradollano, um bei strahlendem Sonnenschein in über 2000 Meter Höhe bei Kaffee die letzten unentwegten Skifahrer zu beobachten. Abends bringt uns ein kleiner Bus in das älteste Stadtviertel Granadas, Albayzin, mit seinen engen Gassen und weiß getünchten Häusern. Dem ausgezeichneten Abendessen in der Cueva de La Rocio folgte eine im Zambra-Stil gehaltene Fla­menco-Show, welche charakteristisch für die Region von Granada ist und seine Ursprünge in den traditionellen Zigeuner-Hochzeiten, die einst in den Höhlen des Sacramonte stattfanden, hat. Bei der Rückfahrt halten wir am Plaza San Miguel Bajo und haben einen fantastischen Blick auf die beleuchtete Palastanlage der Alhambra und die Gärten des Generalife.

Granada
Granada ist eine der sehenswertesten Städte Spaniens. Am Fuße der Sierra Ne­vada liegend, deren höchste Gipfel bis zu 3500 Meter Höhe erreichen, besticht sie durch außergewöhnliche Bauwerke, Aussichten und ihrem orientalischen Flair. Nachdem die Araber 1492 das Land verlassen hatten, zog das spanische Königspaar Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón (Kath. Könige) in die Stadt ein. Hauptattraktion dieser Stadt ist die Alhambra.

Der Name Alhambra ent­stammt dem Arabischen "Al Hamra" und heißt übersetzt: "Rote Burg". Sie war ehemalige Residenz der arabischen und spanischen Könige, und die Gärten des Generalife, eine imposante Palastanlage der ehemaligen Nasriden Sultane. Sie wurde 01 Palastvon der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die Kulisse der bis ins späte Frühjahr schneebedeckten Berge der Sierra Nevada lässt die historische Palast- und Befestigungsanlage besonders zur Geltung kommen. Zunächst fah­ren wir mit dem Tren Turistico durch Granada, nach einer spannenden Entde­ckungstour und Besichtigung der Kathedrale besuchten wir das Märchen aus TausendundeinerNacht. Die Hauptattraktion stellen die Nasariden-Paläste dar. Die unzähligen Wohnräume umgeben mehrere traumhafte rechteckige Innenhöfe mit wundervollen Brunnen und Wasserspielen. Weltberühmt ist der Löwenhof mit seinen prachtvollen Brunnen und den vier Bächen des Paradieses.

Auch die Kammer der Sultanin begeistert durch eine unvorstellbare Pracht. Der Raum der Gesandten hat einen Traum einer Decke aus Zedernholz, Perlmutt und Elfenbein. Der Saal der zwei Schwestern bezaubert durch einen Augensch­maus - 4000 Tropfsteine. Nicht nur das zauberhafte Bauwerkist einen Besuch wert, sondern auch die gemütliche Altstadt von Granada. Diese teilt sich in das christliche, das jüdische und das maurische Viertel. Noch heute zeugen viele Häuser und Paläste vom ehemaligen Reichtum der Stadt.

Am Abend fahren wir weiter nach Jerez de la Frontera.

Die größte Stadt der Provinz Cádiz ist für mindestens zwei Dinge bekannt: Pferde und Sherry. Im Stadtzentrum trifft man auf eine Vielzahl von bekannten Bodegas (Kellereien) – so genannte Kathedralen des Weines. Der Tren Turistico fährt uns bequem durch die sehr interessante Stadt, was bei herrlichem Wetter noch mehr begeistert und uns einen guten Überblick vermittelt. Der mittelalterli­che Stadtkern ist von breiten Alleen, Grünanlagen und Bodegas umschlossen. Wir entdecken ein kleines, aber feines spanisches Restaurant und lassen uns mit Tapas und Wein verwöhnen. Gestärkt fahren wir nach

Arcos de la Frontera
In der gebirgigen Naturlandschaft der Provinzen Cádiz und Málaga liegen verteilt zahlreiche weiße Ortschaften, die ein malerisches Bild inmitten der Bergketten Andalusiens abgeben und als „Pueblos Blancos“ bekannt sind. Typisch für das Ortsbild sind die weißgekalkten Häuser, die mit bunten Blumentöpfen ge­schmückt werden, und die schmalen, verwinkelten Gassen des Dorfgefüges. Nach unserer Ankunft in Arcos de la Frontera machen wir ein Spaziergang durch Arcos, einem der schönsten Dörfer Andalusiens. Das Dorf beeindruckt durch seine Lage auf einem steil abfallenden Felsen, zu dessen Füßen sich der Río Guadalete durch die Landschaft schlängelt und ist eine absolute Attraktion. Mit dem Tren Turistico fahren wir hoch zum oberen Teil der Stadt. Auf dem höchsten Punkt lehnt sich ein Aussichtsbalkon über den atemberaubenden Steil­hang, der „mirador“, von dem sich ein herrlicher Ausblick auf eine wunderschö­nen Landschaft bestehend aus Oliven-hainen und Orangenbäumen bietet. Wir haben Glück. Es erwarten uns Uhus und Falken, die sich gegen eine Spende von ihren Betreuerinnen auf die behandschuhte Hand setzen lassen und ihre weiten Schwingen ausbreiten. Enge Gassen, weiße Häuser und viele Stützbo­gen, die die Häuser miteinander verbinden, machen Arcos so sehenswert. Auf ei­nem Spaziergang kommen wir an interessanten Stellen vorbei wie die Plaza del Cabildo, dem Rathaus, den Kirchen Santa Maria de la Asunción und San Pedro und vielen prachtvollen Bürgerhäusern. Viele Restaurants laden zum Essen und Verweilen ein, so auch das Restaurant Mesón los Murales mit Manolo, ein sehr charmanter Spanier – unvergessen.

Abends fahren wir wieder zurück nach Jerez.

Wir checken in einem ehemaligen, zu einem Hotel umgebauten, Kloster ein. Sehr interessant war der Speisesaal mit freigelegten Wandmalereien, er war die ehemalige Kapelle. Der „Geist“ des Hauses ließ alle gut schlafen.

Am nächsten Tag besuchten wir die für die Stadt berühmte Real Escuela Anda­luza del Arte Ecuestre, die Königlich-andalusische Hof-Reitschule und staunen über die Eleganz und die beeindruckende Synchronität der Pferde bei der »Tanz­vorführung«. Die andalusischen Pferde live und bei traumhaft schöner Musik zu erleben, ist für uns ein ganz besonderes Erlebnis. Im Anschluss gehen wir durch die gepflegte Schloß- und Reitanlage.

03 WeinfaesserAnschließend besuchen wir die Kellerei Sandemann und vertiefen uns in den Prozess der Sherry-Herstellung. Elegant, frisch und unver­fälscht präsentiert sich der zartgoldene bis dunkel, bernsteinfarbene Sherry-Wein der bekannten Sherry-Weinkellerei. Bei einem Rundgang mit interessanten Er­klärungen der charman­ten Führerin durch den Fässerwald der Bodega und dem Museum sowie der anschließenden Verkostung verschiedener Sherry-Sorten mit Tapas erfuhren wir viel über den berühmten Wein. Wer wusste schon, dass der Name „Sherry“ streng geschützt ist? Pferdekutschen bringen uns zum Hotel zu­rück, auf dem Bock einer Kutsche thront Anita, und der Kutscher erzählt ihr seine Lebensgeschichte.

Nach dem Abendessen nehmen wir den Fußweg zurück zum Hotel und erleben unterwegs die Vorbereitungen zu einer der österlichen Prozessionen. Fast 40 junge Männer tragen einen Thron auf dem Kopf, im Gleich­schritt und unter Trommelwirbel nach Anweisungen zentimetergenau durch das Portal einer Kirche, jede Bewegung sitzt – muss sitzen – sonst gibt es eine Katastrophe.
Am nächsten Morgen fahren wir nach

Gibraltar.
Auf dem Weg dorthin fallen uns unendlich viele Storchennester auf, alle besetzt mit sehr aktiven Elternvögel, die ihre Jungen versorgen.

Gibraltar ist eine britische Kronkolonie, ein Stück England, mit einem mächtigen Kalksteinfelsen, der im Süden der iberischen Halbinsel in die Meerenge zwi­schen Europa und Afrika hineinragt. Seit 1704 von den Briten besetzt, 1713 mit dem Frieden von Utrecht "absolut und mit allen Rechten - auf Ewig, ohne Aus­nahme und Hindernis" vom spanischen König an Großbritannien übertragen, ist Gibraltar die letzte Kolonie auf europäischem Grund. An schönen Tagen ist der "Affenfels" bereits aus mehreren hundert Kilometern Entfernung zu sehen. Wir verlassen unseren Bus auf spanischer Seite und gehen zu Fuß durch die Zoll­kontrolle, um so längere Wartezeiten zu vermeiden. Mit dem Stadtbus fahren wir zur Main-Street. Ein Einkaufsbummel durch die Main Street gehört definitiv zum Pflichtprogramm, die Straße lockt mit unzähligen Läden. Kurios ist auch der Flug­hafen Gibraltars: Die Landebahn endet an der Grenze und ist zugleich Teil der Hauptstraße. Wenn ein Flugzeug landet, bleibt die Grenze so lange geschlossen.

04 AffeMit der Seilbahn fahren wir zum berühmten Affenfelsen hinauf und können dort die berühmten Gibraltar-Affen, die schwanzlosen Barbary Macaques (Berberma­ka­ken),
besichtigen und gleichzeitig die grandiose Aussicht genießen, die an diesem Tag über die Straße von Gibraltar nach Marokko – nur 14 km entfernt – reicht. Die Affen haben den Schalk im Nacken, sie halten sich in den Haaren der Besucher fest oder nutzen deren Köpfe als Sprungbrett, sehr zum Schrecken, aber auch zum Gelächter der Besucher. Danach spa­zieren wir durch den Botanischen Garten, bevor wir den Rückweg durch die Main Street antreten. Unterwegs kehren wir ein, essen eine Kleinigkeit und müssen feststellen, dass jedes Geschäft den Wechselkurs (engl. Pfund/Euro) nach Gut­dünken festlegt.

Auf der Rückfahrt besuchen wir

Cadiz
Die Einwohner behaupten, dass Cádiz mit 3000 Jahren die älteste europäische Stadt sei. Die Altstadt ist geprägt von engen Gassen und kleinen Plätzen. Die günstige geografische Lage am Atlantischen Ozean galt als das Tor nach Ameri­ka. Die Inselstadt ist durch eine große spektakuläre Brücke mit dem Festland verbunden. Die Altstadt, ob es nun die älteste Altstadt Europas ist oder nicht, ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Enge Gassen mit kleinen Cafés und von Pal­men gesäumten Plätzen sorgen für ein gemütliches Flair. Bemerkenswert sind die vielen privaten Aussichtstürmchen auf den imposanten Bürgerhäusern. Von denen aus konnten die Kaufleute ihre einlaufenden Schiffe beobachten. Zu den vielen klassischen Sehenswürdigkeiten zählt auch die Kathedrale. Wir fahren mit dem Tren turistico und gewinnen somit einen Eindruck von den ausnehmend schönen Stränden, vom beliebten Stadtstrand La Caleta, die die Stadt prägen und die die Insel umschließen.

Geschafft von den vielen Eindrücken kehren wir müde nach Jerez zurück. In un­serem inzwischen heiß geliebten spanischen Restaurant genießen wir unser letz­tes Abendessen und kehren frühzeitig ins Hotel zurück, denn morgen ist Weiter­reise.
Um 9 Uhr ist pünktlich Abfahrt nach

Ronda.
05 ReisegruppeEs geht durch die Sierra de Grazalema mit den berühmten weißen Dörfern, die in pittoresker Lage an den Gebirgshängen „kleben“. Die grüne Gebirgslandschaft der Sierra de Grazalema wird dominiert von Stein- und Korkeichen und wilden Ölbäumen. Eine vielfältige Flora und Fauna zeichnet diese idyllische Landschaft aus, eine Landschaft mit Stierweiden und Getreidefeldern. Durch Orangenhaine und die Bergwelt der Serranía bahnen wir uns den Weg nach Ronda. Die einzig­artige und spektakuläre Lage und die romantische Atmosphäre Rondas hat schon seit jeher Reisende angelockt und Künstler inspiriert. Ronda ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in Südspanien und gilt als die äl­teste Stadt Spaniens. Die gewaltige Schlucht Tajo von 120 Metern Tiefe trennt die Stadt in zwei Stadtviertel: El Mercadillo, die „Neustadt“, mit der berühmten Stierkampfarena und La Ciudad, die Altstadt maurischen Ursprungs, in der sich auch zahlreiche Paläste und Kirchen befinden. Der gewaltige Stier aus Bronze auf der Plaza des Torros blickt uns beim Gruppenfoto über die Schultern. Beide Stadtteile verbindet die Brücke Puente Nuevo. Die Erkundung Rondas imponiert mit immer neuen Perspektiven auf die Umgebung und die Schlucht. Wir besu­chen die Altstadt und lernen die Pfarrkirche Santa María la Mayor kennen.

Eine herrschaftliche Atmosphäre prägt das gesamte Stadtgebiet mit seinen Mau­ern und Türmen, Kirchen, Klöstern und Patrizierhäusern. Kutscher bieten in den engen Gassen gemütliche Rundfahrten an. Wir verlassen Ronda und fahren weiter nach

Malaga
In Südspanien, an der Costa del Sol, liegt die Küstenstadt Málaga. Sie liegt an einer Meeresbucht und wird umgeben vom Naturpark „Montes de Málaga“ mit dichten Kiefernwäldern. Zwei Flüsse durchqueren diese Stadt: der Guadalhorce und Guadalmedina.

Kathedrale
Bis heute ist einer der Türme nicht fertiggestellt, da ein Teil der vorgesehenen Gelder damals in den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg floss. Heute nennt man die Kathedrale auch „La Manquita“ – „Die Einarmige“.

Im Geburtshaus von Pablo Picasso ist ein Museum mit einer Sammlung von Li­thographien und Keramiken. Die berühmte Calle Larios lädt zum Flanieren ein und ist eine der beliebtesten Einkaufsstraßen in Málaga. In einem netten Restaurant haben wir uns gestärkt, bevor wir den Rundgang fortsetzten. In allen Orten bereiten sich die Kirchen und Bewohner, vor allem die Bruderschaften, die Cofradias, auf die Umzüge in der Semana Santa vor, so auch hier. An markanten Plätzen werden Zuschauertribünen aufgestellt, von wo die Zuschauer die Oster­prozessionen beobachten können. Ihre Inbrunst und Intensität jagt Besuchern einen Schauer über den Rücken. Die Throne mit den wertvollen Heiligenfiguren können mehr als 3 Tonnen wiegen. Für die Träger ist es eine Ehre, diese Last zu tragen. Beim Verlassen von Málaga konnten wir leider nur einen kurzen Blick auf eine Prozession werfen, die Straßen waren abgesperrt und für den Bus nicht passierbar.

Weiter fahren wir Richtung

Nerja, wo wir abends ankommen.
Der attraktive Küstenort Nerja liegt etwa 50 Kilometer nordöstlich von Málaga. Dank seiner schönen Badebuchten und Strände wurde der Ort zu einem belieb­ten Urlaubs- und Ausflugsziel. König Alfons XII. gab den Auftrag zum Bau des Torre de los Guardas, der heute der weltbekannte Balcon de Europa ist. Nach dem Frühstück spazieren wir durch Nerja und laufen über einen breiten Boule­vard hinauf zu diesem berühmten wie imposanten, über einer steilen Felswand gelegenen halb runden Aussichtspunkt. Man kann sich gut vorstellen, dass es hier unvergessliche Sonnenauf- und -untergänge zu beobachten gibt. In der In­nenstadt ist der tradi­tionelle Stil eines an­dalusischen Dorfes bis heute erhalten ge­blieben.

06 HoehleDie Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, die Fotoapparate haben viel zu tun. Wir wollen doch alles von unserer herrlichen Reisefesthalten. Im Anschluss daran fahren wir zu der welt-berühmten Cueva de Nerja, die 1959 von 5 Jugendlichen entdeckt wurde. Ohne Zweifel ist dieses Naturwunder mit meterhohen Stalakmiten und Stalagtiten einer der wich­tigsten touristischen Anziehungspunkte Nerjas. An den Wänden der Höhle gibt es zahlreiche Wandmalereien. In der Sala de la Cascada (Halle des Wasserfalls) finden seit Jahren allsommerlich internationale Tanz- und Musikfestivals statt.

Nach diesem beeindruckenden Besuch und einem abschließenden Mittagessen, treten wir die Heimfahrt nach Moraira an, in Gedanken versunken an die Erleb­nisse der vergangenen Tage.

Carlos, unser Fahrer, der uns sicher und gekonnt, hilfsbereit und immer an­sprechbar, auf dieser Reise begleitet hat, nimmt unseren wohlverdienten Dank entgegen.

07 PaarWir erlebten eine unvergessliche Reise durch Südspanien. Gemeinsam mit sym­pathischen Mitreisenden etwas schönes erleben, nach dem Motto „Unterwegs mit netten Leuten“, das ist uns rundweg gelungen. Diese Reise wird uns noch lange im Gedächtnis haften bleiben. Doch nach der Reise ist vor der Reise – schon spüren wir die Vorfreude auf die nächste Reise im Herbst.

Leonore Pfeifer-Wolf